Je suis Charlie

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Sunday 24 April 2016

"Die Buchmacher" in Lübeck



DIE BUCHMACHER

Dieses  Wochenende fand jetzt bereits zum zweiten Mal eine kleine 

Indie-Messe 

in der 
St.Petri-Kirche in Lübeck 

statt, auf der sich eine Auswahl von kleinen, unabhängigen Buchverlagen vorstellte.



Bereits letztes Jahr war ich beeindruckt von der Vielfalt an Literatur, die sich einem beim Rundgang durch die St-Petri da offenbarte. Hier wird einem wieder einmal deutlich bewusst, wie sehr das Sortiment der meisten Buchhandlungen (und auch unsere Wahrnehmung) doch von den Bestsellerlisten geprägt ist. Meine Liebe zu Indie-Autoren und Indie-Büchern, egal ob auf Deutsch oder Englisch ist ja durchaus bekannt, denke ich, von daher habe ich diesen Einblick in die erweiterte  Literaturszene sehr genossen. Und die Wunschliste füllte sich von von Stand zu Stand.
Einige Verlage und die Bücher, in die ich mich verguckt habe, stelle ich Euch gleich noch vor, aber hier erst einmal ein kleiner Blick in die Runde:


Kleine feine Stände überall mit vielen literarischen Schätzen, die es zu entdecken gilt:



Wir waren zu einem eher ruhigen Zeitpunkt dort, wie man sieht:

Insgesamt war aber alles schon so angelegt, dass man genug Raum zum Stöbern hatte, 
was meine Tochter und ich auch weidlich ausgenutzt haben:

Der erste Stand, an dem wir uns "festguckten", war der vom Verlagshaus Jacoby & Stuart
der mir schon insofern ein Begriff war, dass ich das "Elfenbestimmungsbuch" von Benjamin Lacombe, das leider vergriffen ist, schon seit geraumer Zeit auf meiner Wunschliste habe. 

Hier am Stand konnte ich dann feststellen, dass es noch einige Bücher mehr mit Illustrationen von Benjamin Lacombe gibt, ob die genial illustrierten "Unheimlichen Geschichten" von Edgar Allen Poe oder die wunderschönen Illustrationen von "Madame Butterfly" oder auch die Kinderbücher - sie alle sind wirklich schön und liebevoll gestaltet und auf jeden Fall einen Blick wert. 

Das gilt übrigens auch für den Rest des Sortiments des Verlags. Hier finden sich etliche liebevoll gemachte Bilderbücher, aber auch die diversen Kochbücher, die ein wenig anders und sehr verführerisch sind oder die großformatigen Graphic Novels zu Camus "Der Fremde", Melvilles Schreiber "Bartleby" oder Seksiks ebenfalls sehr gelungenem Werk über "Die letzten Tage von Stefan Zweig" - und noch viele andere mehr. Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal ein wenig im Programm des Verlags zu stöbern.


Als nächstes landeten wir dann beim Aviva-Verlag, wo wir uns ebenfalls festlasen - und auch festschnackten. Auch hier fanden sich wieder viele interessante Bücher, die einen Blick mehr wert sind - und zwei wanderten dann auch gleich direkt auf meine Wunschliste. 
Wir hatten hier am Stand dann auch ein sehr interessantes Gespräch mit der Verlegerin Britta Jürgs über die verschiedenen Bücher und das Verlagsprogramm.

Der Verlag befasst sich hauptsächlich mit besonderen Frauen, ob es die Reihe der "Wiederentdeckten Schriftstellerinnen" oder die Künstlerinnen-Reihe um Frauen in Kunst und Kultur ist. 
Mich persönlich sprachen besonders die Bücher von Ruth Landshoff-Yorck an, insbesondere das Buch "Sixty to go", das im Verlag das erste Mal in einer deutschen Übersetzung erscheint und über eine fünfköpfige Gruppe von Menschen verschiedener Nationalitäten und sozialer Herkunft berichtet, die sich 1941 in Nizza zusammengefunden hat, um Menschen, die vor den Nazis geflüchtet waren, nach Spanien in Sicherheit zu bringen. 
Ein anderes Buch, das ebenfalls auf meine Wunschliste wanderte, ist das Buch "Around the world in 72 Days" von Nellie Bly, einer Journalistin, die 1889 nur ausgestattet mit einem maßgeschneiderten Reisekleid und einer Handtasche (Nur eine Handtasche als Gepäckstück für 72 Tage!!!  - Meine Tochter war schwerst beeindruckt ;-) ) auf den Spuren von Jules Vernes' Phileas Fogg reiste und dessen fiktiven Rekord unterbot. 
Aber auch etliche andere Bücher sahen sehr interessant aus, auch hier lohnt sich also meiner Meinung nach ein genauerer Blick ins Verlagsprogramm.




 Vom Aviva-Stand aus wanderten wir mit einigen Abstechern zu anderen Verlagen dann weiter zu einem alten Bekannten, dem Magellan -Verlag mit dem Wal, der auch hier wieder viele wunderschöne Kinder - und Jugendbücher im Angebot hatte. Natürlich ging es auch hier nicht ohne eine Ergänzung der Wunschliste weiter, in diesem Fall allerdings der Wunschliste meiner Tochter (von der ich es mir ja zum Glück dann leihen kann...) und zwar der Jugendthriller "Bis aufs Haar" von K.A. Harrington.




Als nächstes begegnete uns der Stand des Wachholtz-Verlags, der vielleicht weniger mit Belletristik zu tun hat, aber dafür ganz viele schöne Bücher für Menschen wie uns, deren Auto nach jedem Urlaub (egal wie kurz er ist) zur Hälfte mit hübschen/interessanten/tollen/ ....Steinen gefüllt ist, im Sortiment hat. Gerade Strandgänger finden hier viele Bücher, die die Strandfunde auf neue Art interessant werden lassen.















Eine kurze Stippvisite beim Transit-Verlag, an dessen Stand mich das wunderschön gestaltete Buch "JUNGFER IM GRÜNEN UND TAUSENDGÜLDENKRAUT - Vom Zauber alter Pflanzennamen"
 anlachte, wobei ich auch hier feststellte, dass dieser Verlag ein sehr vielfältiges Sortiment abseits des Mainstreams bereit hält, das zum Stöbern und Genießen einlädt. Hier findet man unter vielem anderem nicht nur viele Bücher DDR-stämmiger Autoren, sondern auch beispielsweise Romane katalanischer oder isländischer Autoren. 
Danach ging es dann auch schon zum letzten im Bunde (allerdings waren noch etliche andere Verlage vor Ort, mir ging nur leider dann irgendwann über dem ganzen Stöbern die Zeit aus) und zwar dem Nautilus-Verlag, der ebenfalls ein buntes Sortiment aufweist. Unter vielen anderen, sprach mich hier besonders der preisgekrönte Thriller "Back up" von Paul Colize an, der dann auch prompt auf meine Wunschliste wanderte.  Auch hier gilt wieder: Stöbern lohnt sich! 

Schön fand ich, dass, wenn ich das richtig gesehen habe, mindestens einer der kleinen Buchläden hier auch mit vertreten war, das war letztes Jahr noch nicht der Fall, dabei passen kleine, unabhängige Verlage und kleine, unabhängige Buchläden doch eigentlich gut zusammen. 

Wie gesagt, es waren noch deutlich mehr Verlage vertreten, aber dies waren die, die mir und meiner Tochter spontan ins Auge fielen und an denen uns Bücher besonders anlachten. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf nächstes Jahr und hoffe, dass die Messe dann wieder stattfinden wird. 

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