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Friday, 10 June 2016

Wir beide in Schwarz-Weiß - Kira Gembri



 Zwar gibt es in letzter Zeit immer wieder auch Jugendbücher oder überhaupt Bücher, die sich auch mit etwas schwierigeren Themen befassen, aber ich kenne nur wenige Autorinnen, die diesen Themen dann auch gerecht werden, eine davon ist Kira Gembri:





Inhalt:

Für die Sommerferien hat die quirlige Studentin Kristina große Pläne: Sie will an einem wichtigen Kunstwettbewerb teilnehmen und sich dabei auf keinen Fall von irgendwelchen Männern ablenken lassen. Dummerweise wählt sie als Kulisse für eine ihrer Kunstperformances ausgerechnet das Café, in dem Alex arbeitet. Der Typ mit den indigoblauen Augen verdreht ihr nicht nur den Kopf, sondern verpasst ihr beinahe ein Schleudertrauma – nie zuvor hat sich Kris von jemandem so stark angezogen und so hart zurückgewiesen gefühlt. Regeln scheinen in Alex‘ Welt nur zu existieren, um gebrochen zu werden, und er ist ständig auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinstoß. Als es Kris endlich gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, wird ihr klar: Das alles ist für Alex viel mehr als ein Spiel ...


Mit der Geschichte um Alex und Kris, ihrem neuesten Buch, hat Kira Gembri sich und ihre Protagonisten erneut in mein Herz geschrieben. Insbesondere im Fall von Alex was das schon eine kleine Leistung, weil ich nach meinen Erfahrungen in "Wenn Du Dich traust" mit ihm, doch schon ein klitzekleines bisschen voreingenommen war.

In der ihr eigenen sensiblen und dennoch schonungslosen Weise, thematisiert Kira Gembri auch hier wieder Dinge, die ansonsten selten in Büchern thematisiert werden. Ihre authentischen und facettenreichen Charakteremit ihren vielen Ecken und Kanten, haben beide ihr Päckchen zu tragen.
Auch wenn man von Anfang an spürt, dass es sie zueinander hinzieht und das romantisch-sentimentale Herz sich natürlich wünscht, dass alles gut wird, macht die Autorin es ihren Protagonisten (und ihren Lesern) nicht leicht. Sie erleben kein Märchen, in dem sich alle Probleme mit einem "Puff" in Wohlgefallen auflösen, sondern sie müssen an sich arbeiten, sie müssen auf den anderen eingehen und sich aufeinander einlassen und sich gegenseitig vertrauen. Nur so ist es möglich, allen widrigen Umständen zum Trotz ein gemeinsames Miteinander zu schaffen.
Die Erkenntnis, dass man nicht perfekt sein muss, sondern dass man in seiner ganzen glorreichen und manchmal auch anstrengenden Unvollkommenheit für einen Menschen genau richtig sein kann, ist etwas, was sich diese Protagoniten erarbeiten müssen. Als Leser verfolgt man mit Bangen und Hoffen, wie aus Schwarz- Weiss manchmal auch Bunt werden kann.  Dieser Wandel zieht sich auch auf vielen Ebenen durch das Buch hindurch.

Alex und Kris, die beiden nicht immer uneingeschränkt sympathischen, aber immer unwahrscheinlich liebenswerten Proatgonsiten des Buches, treffen unter höchst ungünstigen Umständen das erste Mal aufeinander, als Kris mitten in den Vorbereitungen für einetwas andersartiges Kunstprojekt steckt - das nebenbei auch ursächlich für die Bekanntschaft der Beiden ist und das dazu führt, dass ihre Wege sich immer wieder kreuzen...

Der gewohnt leichte Ton, in dem Kira Gembri schreibt, schafft es, dass dem Leser allen ernsten Themen zum Trotz immer mal wieder ein Lachen oder auch ein leicht verklärtes Lächeln zu entlocken, ohne die Schwierigkeiten, die die beiden haben zu beschönigen. Man liest es gerne, man fühlt mit den beiden Protagonisten, aber es wird nicht fürchterlich auf die Tränendrüse gedrückt oder dergleichen. Ein Buch zum Mitfühlen und Miterleben, das sich auf gesunde, sensible und realistische Weise mit schwierigen Themen auseinandersetzt.

Okay, ich denke, man merkt, dass mich auch dieses Buch von Kira Gembri wieder rundum begeistert hat, darum hier nun nur noch einmal die Kurzform: Lesen - es lohnt sich!

★★★★★

 

 

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