Je suis Charlie

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Thursday 13 March 2014

Das Haus des Windes - Louise Erdrich






Das Haus des Windes von Louise Erdrich
Verlag : Aufbau Verlag 
ISBN: 9783351035792

Der Klappentext
National Book Award für den besten Roman des Jahres! Ein altes Haus, eine ungesühnte Schuld und die Brüste von Tante Sonja Louise Erdrich, liebevolle Chronistin der amerikanischen Ureinwohner, führt uns nach North Dakota. Im Zentrum ihres gefeierten Romans steht der 14jährige Joe, der ein brutales Verbrechen an seiner Mutter rächt und dabei zum Mann wird. §Im Sommer 1988 wird die Mutter des 14-jährigen Joe Coutts Opfer eines brutalen Verbrechens. Sie schließt sich in ihrem Zimmer ein und verweigert die Aussage. Vater und Sohn wissen nicht, wie sie sie zurück ins Leben holen können. Da sich der Überfall auf der Nahtstelle dreier Territorien ereignet hat, sind drei Behörden mit den Ermittlungen befasst. Selbst Joes Vater sind als Stammesrichter die Hände gebunden. So beschließt Joe, den Gewalttäter selbst zu finden. Mit seinen Freunden Cappy, Angus und Zack unternimmt er teils halsbrecherische, teils urkomische Ermittlungsversuche. Bei seiner aufreizenden Tante und im Kreis katholischer Pfadfinderinnen begegnet er der Liebe und in alten Akten dem Schlüssel des Verbrechens. §Monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste, ausgezeichnet als bester Roman des Jahres, überhäuft mit Kritiker- und Leserlob: Eine der großen Autorinnen unserer Tage hat ihr brillantestes Buch geschrieben zart, sehr traurig und sehr lustig. Eine beeindruckende menschliche Geschichte. Erdrich dringt in den dunkelsten Winkel eines Menschen und so zum Grund der Wahrheit über eine ganze Gemeinschaft vor.


"Das Haus des Windes", auf Englisch "The Round House", das nicht nur monatelang auf der Bestsellerliste der New York Times stand, sondern auch den National Book Award für den besten Roman des Jahres bekommen hat, interessierte mich schon lange. Lange schlich ich um das Buch herum, jetzt konnte ich es endlich lesen - und ich bin einfach nur begeistert.

Das Buch mit seiner Erzählweise, die vieles in deutlicher Sprache schildert, aber dennoch vieles der Vorstellungskraft des Lesers überlässt, wobei gerade diese Lücken manches Mal beklemmender sind als die Dinge, die gesagt werden, zog mich sofort in seinen Bann.

Schlagartig ändert sich Joes Leben an dem Tag, an dem seine Mutter zu spät nach Hause kommt. Erst nach und nach wird das gesamte Ausmaß dessen, was ihr an dem Tag zugestoßen ist deutlich und als Leser muss man mehr als einmal tief durchatmen, um zu verstehen, was man da gerade gelesen hat oder was gerade zwischen den Zeilen deutlich wurde. Nichts ist mehr wie früher, alles ist anders.

Joes Vater, ein Stammesrichter, bezieht seinen Sohn bei seiner Suche nach dem Täter mit ein, gemeinsam versuchen sie auch, Joes Mutter wieder an ihrem Leben teilhaben zu lassen, doch immer wieder gibt es Rückschläge bis schließlich deutlich wird, dass der Täter auf Grund des mehr als fragwürdigen Rechtssystems davonkommen wird. Da er nicht akzeptieren will, dass der Mensch, der seine Mutter so verletzt hat, einfach unbehelligt bleiben soll, nimmt Joe selber die Sache in die Hand, immer an seiner Seite sein Freund Cappy.

Dieses Buch ist unwahrscheinlich eindringlich geschrieben und schildert nicht nur eine geradezu quälend realistische Geschichte, sondern es zeichnet auch ein intensives und authentisches Bild der indigenen Bevölkerung und deren Leben. Man erfährt nebenbei viel über Traditionen und Brauchtum und verzweifelt ebenso wie die Protagonisten an der willkürlichen und nicht nachvollziehbaren Rechtssprechung, die leider auch heute noch tatsächlich genau so gilt.

Ein wunderschönes Buch über Schuld und Freundschaft, Familie und die eigenen Wurzeln, das mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt hat.

Gerade bei dieser Ausgabe vom Aufbau-Verlag muss ich außerdem noch hinzufügen, dass ich auch die Gestaltung sehr ansprechend und einfach nur schön finde.

★★★★★

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