Edelweißpiraten von Dirk Reinhardt
Verlag : Aufbau TB
ISBN: 9783746629902
Der Klappentext:
Sie wollten nicht wegsehen - da wagten sie alles! Der 16-jährige Daniel freundet sich mit dem alten Josef Gerlach an. Aber etwas zwischen ihnen bleibt unausgesprochen. Da überlässt ihm der alte Mann sein Tagebuch. Es erzählt, wie Gerlach als 14-Jähriger die HJ verlässt und sich einer Clique anschließt, die sich »Edelweißpiraten« nennt. Ihr Markenzeichen: lange Haare und coole Klamotten. Ihr Motto: Freiheit! Zunächst beginnt alles ganz unpolitisch. Doch als die Lage immer schlimmer wird, planen sie gefährliche Aktionen gegen die Nazis ... Je tiefer Daniel in diese vergangene Welt eintaucht, desto mehr fühlt er sich Gerlach verbunden. Und er erkennt, was die Edelweißpiraten mit ihm und seiner eigenen Geschichte zu tun haben.
Bei diesem Buch fällt es mir nicht leicht, eine Bewertung zu schreiben, weil ich das Buch als sehr intensiv empfunden habe und es dadurch manches Mal auch zur Seite legen musste, um den Inhalt ein wenig sacken zu lassen.
Dirk Reinhardt erinnnert mit diesem Buch an die Edelweißpiraten, eine Gruppe oppositioneller Jugendlicher, die meist der Arbeiterklasse entstammten. Auf Grund ihrer politischen Überzeugung und ihrer daraus resultierenden Aktionen, wurden die Edelweißpiraten sowohl von der HJ als auch der SS und der Gestapo verfolgt und nicht wenige von ihnen wurden dabei inhaftiert, gefoltert oder getötet.
In diesem Buch verbindet Dirk Reinhardt geschickt durch die Art seiner Erzählung die Gegenwart und die Vergangenheit und lässt sowohl Zeitzeugen als auch die heutige Generation zu Worte kommen.
In Tagebuchform finden sich Rückblenden, die die Geschichte einer zwar fiktiven, aber dennoch realen Gruppe der Edelweißpiraten erzählen. Real, weil die Figuren um Flint, Kralle, Gerle, Tilly und wie sie alle hießen, zwar erfunden sind, aber hier stellvertretend für viele reale Personen der damaligen Zeit stehen.
Mich hat das Buch sehr bewegt und mich auch noch lange beschäftigt. Nicht zuletzt bleibt immer auch die Frage stehen, welches Recht ein Mensch haben kann, anderen die Freiheit zu nehmen. Nichts anderes wollten die Edelweißpiraten - die Freiheit, so zu sein, wie sie sind oder wie Tilly es einmal im Buch formuliert: Sie waren Leute, die nichts weiter wollten als Luft zum Atmen, 'n Weg zum Wandern und 'n Lied zum Singen.
Gerade für Jugendliche finde ich das Buch sehr interessant, weil es von ganz normalen Jugendlichen handelt, die durch die politische Situation in die Opposition rutschten und die Konsequenzen dafür tragen mussten.
Das Buch "Edelweißpiraten" gibt einen guten Überblick über den Alltag und das Leben der Jugendlichen der Nazi-Zeit und auch über die gesellschaftlichen Mechanismen, die die jungen Leute von Anfang an ins System einbinden sollten. Gleichzeitig ist es spannend zu lesen, so dass es auch unwilligere Leser packen dürfte, wodurch es sich für mein Empfinden auch gut als Schullektüre eignet. Dazu trägt außerdem auch noch der im Buch zu findende Download-Link für weiterführendes, bzw. schulbgleitendes Material als Hilfe bei.
Aber auch außerhalb der Schulen kann ich das Buch uneingeschränkt jedem empfehlen, der etwas über diese sonst ja eher unbekannte Gruppe und ihre Zeit erfahren möchte.
★★★★★
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