In der letzten Zeit war hier recht viel los, so dass ich wenig Gelegenheit hatte, endlich weiter an meinem Reisebericht zu schreiben, dabei war es in diesem Abschnitt, wo ich den schönsten der Buchladen unserer Tour besucht habe. Aber erst einmal zurück nach Wales, wo es uns nach Hay-on-Wye verschlug.
Nach einigen Tagen im schönen Llandovery
in South Wales, in dem sich auch die Statue
findet, dessen doch recht grausiges Schicksal einen ziemlichen Kontrast zur schönen Umgebung darstellt, zog es uns weiter nach North Wales.
In North Wales gab es einen ersten Versuch, unsere vor Hay-on-Wye kaputt gegangene Windschutzscheibe auszutauschen, was leider an der falschen Scheibe scheiterte, ansonsten gab es auch hier wieder unwahrscheinlich viele ausgesprochen nette Leute, mit denen wir uns gerne unterhalten haben und von denen uns der Abschied teilweise nicht ganz leicht fiel.
In North Wales blieben wir auf einem der schönsten Campingplätze unserer Tour, dem bei Caernarfon gelegenen Aberafon. Aberafon ist nicht nur unwahrscheinlich gemütlich, sondern auch noch direkt am Wasser gelegen, so dass einige Stellplätze fast auf dem Strand gelegen sind. North Wales war aber nicht nur wegen des Campingplatzes ein echtes Erlebnis, sondern auch weil die Umgebung fast noch schöner war als in South Wales. Und die Hügel deutlich steiler, im ersten Gang mit Anhänger den Hügel hochschleichen, ist schon ein Erlebnis der besonderen Art, aber wir kamen hoch und das ist ja die Hauptsache! Ein besonderes Erlebnis war allerdings unser Ausflug nach Snowdonia in den Nationalpark mit seinen beeindruckenden Bergmassen und freilaufenden Kühen.
Nach North Wales fuhren wir dann über Cumbria nach Gretna Green.
Okay, jeder, der meinen Blog kennt, weiß, dass ich Historical Romance
liebe und da Gretna Green als erster Ort hinter der schottischen Grenze
das Heiratsparadies für alle die war, die die Erlaubnis der Eltern oder
Vormunde umgehen wollten, war der Ort natürlich ein Muss. Immerhin
brennen in den Büchern doch recht häufig unglückliche Paare in Richtung
der schottischen Grenze durch, um sich dort "über dem Amboss" trauen zu
lassen.Ich lernte hier wieder einmal, dass man manche Orte vielleicht doch lieber nicht besuchen sollte, damit sie ihren Zauber behalten. Gretna Green war für mich eine absolute Katastrophe. Geschäft reihte sich an Geschäft, von Billigstsouvenirs aus Plastik im flotten, chinesischen Schottenlook bis hin zu den etwas kultivierteren Artikeln mit den sehr kultivierten Preisen. Der Dudelsackspieler fehlte natürlich genauso wenig die Fotowände, hinter denen man sich fotografieren lassen konnte oder die Werbewände für die Firmen, die den "Mythos Gretna Green" in ein großes, lukratives All-inclusive-Geschäft verwandelt haben.
Von Gretna Green aus ging es aber am selben Tag noch weiter nach Dumfries, genauer gesagt nach Kirkcowan bei Newton Stewart auf den definitiv außergewöhnlichsten Campingplatz unserer Tour. Zumindest war Balloch O'Dee der einzige Campingplatz, auf dem nicht nur Hühner frei zwischen den Zelten herumliefen, sondern auch Hunde und Pferde. Was auf den ersten Blick recht chaotisch wirkte, wurde im Laufe unseres Aufenthaltes einfach gemütlich und besonders. In den Waschräumen fanden sich Teekerzen und Räucherkerzen und alles war sehr entspannt und friedlich. Viel Komfort darf man nicht erwarten, aber ansonsten war es schlichtweg nett. Fast das Allerschönste war allerdings die Nähe zu Wigtown, der schottischen Bücherstadt! Hier in Wigtown habe ich natürlich auch Bücher gefunden (welch ein Wunder, nicht wahr?), zumal es hier auch wieder einige Antiquariate gibt und darunter mehrere, in
Ich glaube, es gibt keinen Buchliebhaber, der diesem wirklich liebevoll gestalteten Buchladen widerstehen kann - ich konnte es zumindest nicht, dabei fängt es fast harmlos an, der Buchladen heißt nämlich ganz simpel einfach nur "The Book Shop", aber dahinter verbirgt sich ein Paradies für Buchfreunde!
Dieser Laden ist einfach nur gemütlich und einladend, dabei hat er ein sehr großes und vielfältiges Sortiment, so dass man sich sozusagen von einem der Räume in den anderen "durchstöbert". Hier sind es dann allerdings nicht nur die Bücher, die einem in Auge fallen, sondern auch die vielen, kleinen, liebevollen Details in den Räumen selbst, die diesen Laden zu einem Erlebnis machen!
Der Eingangs (- und Kassen)bereich dieses wunderbaren Ladens:
“Start every day off with a smile and get it over with.”
W.C. Fields
"A mind amongst books, like fire in the heather"
Wer träumt nicht von so einer gemütlichen Kuschelecke inmitten seiner Bücher?
Give a man a fire and he's warm for the day. But set fire to him and he's warm for the rest of his life.
Terry Pratchett
Hier ein kleiner Kaminplatz für den eifrigen Schriftsteller, samt Sessel, Stehlampe und allem Drum und dran.
Don't stand on
this if you
think it
might
break!
Good advice, isn't it? - Hier ist übrigens die schottische Ecke, wo ich ein kleines Schmuckstück fand, ein Tartan-Musterbuch mit Erklärungen zu den verschiedenen Clans, ihren Tartans, Badges, Clanmottos und Wappen eines Tartan-Ausstatters aus Edinburgh:
Ich finde es wunderschön!
Ansonsten fand ich in diesem Laden noch ein anderes Buch, das unbedingt mit musste und das sich schon lange auf meiner Wunschliste befand:
Man sieht, ich habe hart an mir gearbeitet und mich zurückgehalten, allerdings lag das auch daran, dass allmählich der Platz im Auto immer knapper wurde...
Und auch dieser Tag neigte sich irgendwann dem Ende zu und wir mussten wieder zurück zum Campingplatz, auf dem wir übrigens am Tag zuvor noch den zweiten, ebenfalls gescheiterten Versuch, eine neue Windschutzscheibe zu bekommen, unternommen hatten. Auch hier kam wieder die falsche Scheibe an...
Das sollte sich dann aber endgültig an unserem nächsten Zielort ändern, versprach man uns. Also brachen wir am Tag nach unserem Ausflug nach Wigtown zu unserem nächsten Ziel auf: GLASGOW!
~Fortsetzung folgt~
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